Shepley: Echte Qualitätsförderung braucht große Reformen, keine Tippelschritte

Kind krabbelt auf Spielplatz

Die heute von Simone Oldenburg, Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung, angekündigte „Qualitätsoffensive in der Kindertagesförderung“ kommentiert Anne Shepley, Sprecherin für frühkindliche Bildung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, wie folgt:

„Wir brauchen keine groß angekündigten Qualitätsoffensiven, die sich als Tippelschritte herausstellen. Was wir brauchen, ist ein detaillierter Fahrplan, wie wir mit konkreten Maßnahmen mehr Ausbildungsplätze schaffen, die Gruppengrößen verkleinern und den Betreuungsschlüssel landeseinheitlich verbessern. Nur so werden wir das Berufsbild Erzieherin in unserem Land für junge Menschen nachhaltig attraktiver machen – und jedem Kind die bestmögliche Förderung zukommen lassen. Schon lange steht fest: Der Betreuungsschlüssel in Mecklenburg-Vorpommern ist im Ländervergleich der schlechteste von allen. Die Landesregierung hätte längst ihre selbst angekündigten Maßnahmen für eine verbesserte Qualität in den Kitas umsetzen müssen. Die Bildungsministerin präsentiert heute zwar mini-Schritte in die richtige Richtung, bleibt aber mit ihren unzureichenden Plänen weit hinter den dringenden Anforderungen aus der Praxis zurück. Unsere Erzieherinnen arbeiten schon sehr lange am Limit und sehen mit einem weiteren Corona-Herbst/Winter und einer allgemein angespannten gesellschaftlichen Lage herausfordernden Zeiten entgegen.
Es ist gut, dass Azubis im 1. Lehrjahr ab 2023 nicht mehr auf den Fachkraftschlüssel angerechnet werden und den Sozialassistent*innen der Quereinstieg erleichtert wird. Doch solange sich die Fachkraft-Kind-Relation nicht erheblich ändert, wird die Qualität der Betreuung in den Kitas so bleiben, wie sie ist.“