Die Beantwortung der Kleinen Anfrage „Armut von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern“ kommentiert Anne Shepley, stellvertretende Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Mecklenburg-Vorpommern:
„Fast ein Viertel der Kinder und jeder dritte junge Mensch zwischen 18 und 25 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern ist armutsgefährdet. Bei den jungen Frauen liegt der Anteil zudem mit 39,4 Prozent besonders hoch. Damit ist die Kinder- und Jugendarmut in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höher als im bundesweiten Vergleich.
Aber um diese Probleme in Angriff zu nehmen fehlt Rot-Rot jegliche Strategie. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre die Erhebung einer aussagekräftigen Datengrundlage, über die Mecklenburg-Vorpommern derzeit nicht verfügt. So war die Landesregierung bei der Beantwortung der Kleinen Anfrage an vielen Stellen nicht in der Lage die entsprechenden statistischen Daten leserlich aufzuarbeiten. Stattdessen wurden wir auf verschiedene, einzelne amtliche Statistiken verwiesen.
Deshalb fordern wir Bündnisgrünen die Einführung eines Armuts- und Reichtumsberichts für Mecklenburg-Vorpommern, um die Ressourcen des Landes zielgerichtet, auf Basis einer soliden Analyse einsetzen zu können.
Die Kindergrundsicherung landesseitig flankieren
Die Bundesregierung und die grüne Familienministerin Lisa Paus arbeiten unter Hochdruck an der Kindergrundsicherung. Diese ist elementare Basis zur Bekämpfung verdeckter Armut von Kindern und Jugendlichen. Strategische Armutsbekämpfung geht jedoch über die materiellen Mittel hinaus und nimmt auch die entsprechende Infrastruktur in den Blick. Mit dem von uns geforderten Armuts- und Reichtumsbericht kann dann eine umfassende ‚Strategie gegen Armut‘ entwickelt werden, die gezielte Lösungen anhand der landesspezifischen Problemlagen umfasst und die Kommunen bei der Prävention sowie der Bekämpfung von Kinder- und Jugendarmut unterstützt.“
Hinweis:
Die Antwort auf die Kleine Anfrage „Armut von Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern“ vom 23.12.2022 (Drucksache 8/1607) gibts hier:
Symbolbild: Luke Pennystan / Unsplash