Soziale Ungerechtigkeit hat mich schon immer getriggert. Warum? Weil sie in einem reichen Land wie unserem absolut vermeidbar ist. Zum Beispiel wenn Arbeit sich für alle lohnen würde, Vermögen durch Steuerreformen umverteilt wären oder diejenigen gezielte Förderung bekämen, die aus eigener Kraft ihre Lebenssituation nicht verbessern können. Mecklenburg-Vorpommern ist eines der wirtschaftlich am schwächsten aufgestellten Bundesländer.Hier ist jede dritte Arbeitsstelle im Niedriglohnsektor angesiedelt, hier liegt die Arbeitslosenquote mit 8,4 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt, hier ist jedes vierte Kind armutsgefährdet.
Deswegen ist es hier umso wichtiger, (verdeckte) Armut gezielt zu bekämpfen und allen Menschen gleiche Chancen auf Teilhabe und ein gutes Leben zu ermöglichen. Die vom Bund geplante Kindergrundsicherung und den bereits erhöhten Mindestlohn müssen wir mit weiteren gezielten Landesmaßnahmen flankieren. Dabei stehe ich für eine Sozialpolitik, die weiß, dass jeder zielgenau eingesetzte Euro den Lebensweg eines Menschen nachhaltig so positiv beeinflussen kann, dass gleichzeitig die Gesellschaft als Ganzes profitiert. In der Wirtschaft heißt das win-win. Ich nenne es sozial gerecht.