Sommertour 2022 – mit dem Fahrrad durch Nordwestmecklenburg (Teil1)

Anne Shepley mit dem Fahrrad in Nordwestmecklenburg

Die parlamentarische Sommerpause in diesem Jahr habe ich genutzt, um die Gemeinden und Bürgermeister*innen meines Wahlkreises kennen zu lernen und einen Antrittsbesuch in meiner neuen Rolle als Landtagsabgeordnete zu unternehmen. Mein Wahlkreis Nordwestmecklenburg hat 83 Bürgermeister*innen, davon habe ich auf meiner Radtour durch die Gemeinden in 6 Tagen 16 geschafft. Ich habe also die nächsten Jahre noch viel vor.

Die Radtour 2022 durch NWM in Zahlen und Fakten

Mit Björn Griese im neuen Strandbad in Warin

Dieses Jahr gab es folgenden Tourverlauf:

Woche 1: Bibow – Neukloster – Warin – Boltenhagen – Hohenkirchen – Gägelow – Bad Kleinen – Dorf Mecklenburg – Groß Stieten

Am Ende der Tour hatte ich 240 Kilometer in den Beinen und die Höchsttemperatur lag an meinem Küstentourtag von Boltenhagen, über Hohenkirchen nach Gägelow bei 39,6 Grad Celsius.

Mit dem Zelt in den Satteltaschen haben wir zweimal wunderschön an der frischen Luft übernachtet. In der ersten Nacht auf dem Kunterbunthof in Bäbelin und in der zweiten Nacht gings ab ans Meer zum Ostseecamping in den Ferienpark Zierow. Können wir beides sehr empfehlen!

Ich hatte viele gute Gespräche und konnte viele Themen für meine Arbeit für MV mitnehmen.

Anne Shepley auf Fahrradtour mit Navi
Mit dem Navi durch den Radwegejungel in Nordwestmecklenburg

Bessere und verbundene Radwegein MV – jetzt aus eigener Erfahrung und in jedem Bürgermeister*innen Gespräch ein wichtiges Thema

Auf meiner Sommertour durch den Landkreis habe ich in nur 6 Tagen die volle Bandbreite an Rad-Erfahrungen gesammelt:

An den Küsten sieht es noch ganz gut aus, das Radwegenetz Nordwestmecklenburgs. Hier wird, beispielsweise in Boltenhagen, das Geld aus dem Tourismus für den weiteren Ausbau der Radinfrastruktur gut genutzt.

Abseits der Küsten und Hauptlinien hingegen sieht es radfahrtechnisch schlechter aus: Gemeinden wie Warin oder Bibow wünschen sich viel mehr und fühlen sich teilweise fast abgehängt vom Rest der Region: Es fehlt an smarten Anbindungen zu Bus und Bahn sowie zwischen Sehenswürdigkeiten.

Jenseits der Hauptverkehrswege wird es schnell abenteuerlich, wenn man sich als Radfahrer*in auf sandigen Waldwegen oder zwischen Leitplanken an einer vielbefahrenen Straße durchkämpfen muss. Wir sind Tourismusland, bieten aber vielerorts nur Buckelpisten für Radtouristen an. Reicht uns das wirklich aus? Nein, natürlich nicht, doch die anliegenden Gemeinden können oft die Unterhaltung der Wege nur schwer oder gar nicht gewährleisten.

Wir haben immer wieder gehört: Gute Radwege sind auch für die Anwohner*innen ein Stück Lebensqualität im „Land zum Leben“. Höchste Zeit, dass wir hier gut vernetzte Angebote schaffen! Schließlich ermöglicht der Trend mit den e-Rädern vielen älteren Menschen, weitere Strecken zurück zu legen. Dafür braucht es eine solide Ladesäulen-Infrastruktur, die vielerorts schon im Aufbau ist, aber viel schneller voran kommen muss.

Es macht unheimlich Spaß, unseren Landkreis per Rad zu erkunden. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass Infrastruktur weniger vom Auto und VIEL mehr vom Fahrrad her gedacht wird. Wer Straßen baut, der erntet Verkehr. Wer Radwege baut, schafft Lebensqualität!

Anne Shepley mit dem Fahrrad in Nordwestmecklenburg
Auf dem Weg von der Küste nach Bad Kleinen

Tourismus muss von der Küste weiter in unser schönes Hinterland ziehen

Es ist und bleibt eine der wichtigsten Aufgaben für unser Bundesland: die wunderschöne Natur und malerischen Dörfer im Binnenland für Besucher*innen nachhaltig zugänglich zu machen.

Jede/r kennt die berühmten Ostseestrände und die Hansestädte mit ihrer einzigartigen Architektur. Auch die Mecklenburgische Seenplatte kann inzwischen vielerorts mit einer touristischen Infrastruktur glänzen.

Doch wie schaffen wir es, dass zum Beispiel in Bad Kleinen mehr Menschen übernachten? Oder dass wir auch in Groß Stieten Einzelhandel ansiedeln?

Dafür braucht es ein solides Tourismuskonzept, was speziell das Hinterland in den Blick nimmt und zukunftsfähig anbindet.

Wir müssen Schluss mit den Bettenburgen in den Hotspots machen. Tourismus in MV Lasst muss nachhaltiger, naturnäher mit Produkten aus regionaler Erzeugung gestaltet werden.

Welche Themen die Menschen in MV noch bewegen, habe ich in einem zweiten Beitrag zur Sommertour aufgeschrieben.

Bildergalerie zur Woche 1 der Sommertour

Den zweiten Teil könnt ihr bald hier lesen!