Zwei Jahre nach Großbrand Alt Tellin // Shepley: „Lebensgefahr für Nutztiere während Backhaus‘ 25-jähriger Amtszeit nicht geringer geworden“

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Die bündnisgrüne Fraktion hat heute in der „Aktuellen Stunde“ des Landtags Mecklenburg-Vorpommern der Brandkatastrophe von Alt Tellin gedacht, bei der vor zwei Jahren rund 55.000 Schweine starben. In ihrem Redebeitrag machte die tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion, Anne Shepley, deutlich, dass die Landesregierung trotz dieses furchtbaren Ereignisses bis heute keine grundsätzliche Kurskorrektur beim Thema Brandschutz vorgenommen hat. 

Anne Shepley: „Die heutige Landtagsdebatte hat wieder einmal deutlich gemacht, wie wenig ein Tierleben offenbar noch immer gilt. Anders ist es nicht zu erklären, wie sich gleich zwei Kabinettsmitglieder – Landwirtschaftsminister Till Backhaus und Innenminister Christian Pegel – aus ihrer Verantwortung winden. Wie kann das völlig unzureichende Brandschutzkonzept des Anlagenbetreibers von Alt Tellin allen Ernstes als ,korrekt‘ und ,nicht zu beanstanden‘ bezeichnet werden? Warum hat sich zwei Jahre nach dem Inferno noch immer nichts an der Genehmigungspraxis im Land geändert? 

Es ist ein Skandal, dass in unserem Bundesland weiterhin Tierstallbauten genehmigt werden, obwohl sie vergleichbare Brandschutzdefizite aufweisen wie seinerzeit in Alt Tellin. Konkret bedeutet dieses anhaltende Versagen auf höchster Ebene: In Mecklenburg-Vorpommern könnte jeden Tag wieder ein Tierstall in Flammen aufgehen, ohne dass auch nur ein Tier die Chance hätte, vor dem Tod gerettet zu werden. 

Lebensgefahr für Nutztiere während Backhaus‘ 25-jähriger Amtszeit nicht geringer geworden

Till Backhaus ist seit 25 Jahren Landwirtschaftsminister. Die Lebensgefahr für Nutztiere ist in der langen Zeit nicht geringer geworden. Entgegen der Aussagen des Ministers hat das Land sehr wohl eigene Handlungsoptionen für strengere Brandschutzregeln, um Nutztiere besser schützen zu können. Dass Herrn Backhaus jedoch noch immer nichts Besseres einfällt, als die Verantwortung in Richtung Berlin abzuschieben, ist angesichts dieses drängenden Problems völlig unangemessen.“